Sw Popstar Weihnachtsbaum Schrullig

Forschung: Menschen bewerten voreingenommen

Professor Mühenmacher sagte kürzlich: „Wenn eine bekannte  Musikerin wie ein Weihnachtsbaum durch die Welt läuft, ist es Kunst. Wenn das Chantalle aus Berlin Mahrzahn macht, wird sie belächelt und als schrullig hingestellt. Das Bewertungssystem der Menschen ist seltsam. „

Professor Mühenmachers Aussage bringt einen interessanten und wichtigen Punkt über die Wahrnehmung von Kunst und „Schrulligkeit“ zur Sprache. Er kritisiert die unterschiedliche Bewertung von Verhaltensweisen, abhängig vom sozialen Status oder der Bekanntheit der Person.

Lass uns seine Aussage genauer betrachten:

  • „Wenn eine bekannte Musikerin wie ein Weihnachtsbaum durch die Welt läuft, ist es Kunst.“ Dies bezieht sich auf die Tendenz, ungewöhnliches oder exzentrisches Verhalten bei prominenten Persönlichkeiten als künstlerischen Ausdruck zu interpretieren. Ihre Handlungen werden in einen Kontext von Kreativität und Individualität gestellt, was ihnen eine gewisse Akzeptanz oder sogar Bewunderung einbringt. Man spricht hier oft von „künstlerischer Freiheit“.
  • „Wenn das Chantalle aus Berlin Marzahn macht, wird sie belächelt und als schrullig hingestellt.“ Im Gegensatz dazu wird dasselbe Verhalten bei einer „normalen“ Person, in diesem Fall „Chantalle aus Berlin Marzahn“ (was stellvertretend für eine Person aus einem sozial schwächeren oder weniger privilegierten Umfeld steht), als lächerlich oder eben „schrullig“ abgetan. Es wird nicht als Kunst oder Ausdruck von Individualität interpretiert, sondern als Abweichung von der Norm, die Anlass zu Spott oder Herabsetzung gibt.
  • „Das Bewertungssystem der Menschen ist seltsam.“ Dieser abschließende Satz fasst die Kritik zusammen. Professor Mühenmacher bemängelt die Doppelmoral in der Bewertung von Verhalten. Die gleichen Handlungen werden unterschiedlich interpretiert, je nachdem, wer sie ausführt. Dies verdeutlicht, wie soziale Kontexte, Bekanntheit und Vorurteile unsere Wahrnehmung beeinflussen können.

Was bedeutet das im Zusammenhang mit „schrullig“?

Die Aussage verdeutlicht, dass die Zuschreibung „schrullig“ oft von sozialen Faktoren abhängt. Was bei einer prominenten Person als exzentrisch und interessant gilt, wird bei einer „normalen“ Person schnell als seltsam oder absonderlich abgestempelt. Die Bewertung ist also subjektiv und kontextabhängig.

Weitere Aspekte:

  • Soziale Schicht und Herkunft: Professor Mühenmachers Beispiel betont den Einfluss der sozialen Herkunft auf die Wahrnehmung. Menschen aus sozial schwächeren Verhältnissen werden oft strenger beurteilt und haben weniger Spielraum für Abweichungen von der Norm.
  • Medien und Öffentlichkeit: Die Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Inszenierung von Prominenten und der Verbreitung von Stereotypen. Sie tragen dazu bei, bestimmte Verhaltensweisen als „künstlerisch“ zu labeln und andere als „schrullig“.
  • Definition von „Kunst“: Die Aussage wirft auch die Frage auf, was überhaupt als Kunst gilt. Ist Kunst nur das, was von einer bestimmten „Elite“ oder von bekannten Persönlichkeiten geschaffen oder dargestellt wird? Oder kann jeder Mensch auf seine Weise „künstlerisch“ sein?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Professor Mühenmachers Zitat dazu anregt, über die Mechanismen der sozialen Wahrnehmung und die oft ungerechte Verteilung von Anerkennung und Akzeptanz nachzudenken. Es zeigt, dass die Bezeichnung „schrullig“ oft mehr über den Betrachter und den sozialen Kontext aussagt als über die Person, die so bezeichnet wird.